Dank Albert Einstein haben wir den mathematischen Beweis: Alles ist relativ.
Dass Geschwindigkeit bzw. Zeit relativ ist, das wusste die Menschheit schon vorher. Und sicher brauchst auch Du keinen Beweis dafür, dass die eine Tätigkeit schneller als die andere geht und nicht jeder Tag für Dich gefühlt gleich lang ist.
Was das Thema Lebensveränderung angeht, habe ich allerdings manchmal den Eindruck, dass diese Tatsache vergessen wird. Da muss alles zügig und schnell gehen, am besten gleich auf Anhieb klappen und möglichst viele Dinge gleichzeitig erledigt werden…
Ich gebe zu: Auch ich bin nicht davor gefeit und schon oft genug in diese Denk-Falle getappt.
Doch der eigenen Zeit voraus zu sein, oder der eigenen Entwicklung hinterher zu hecheln, ist ungesund. Denn ganz schnell entsteht Überforderung. Und die führt bekanntlich nie zu etwas Gutem.
Wenn Du etwas verändern willst, brauchst Du eine Strategie
Ohne Strategie keine Umsetzung, kein zielführendes managen Deiner Aufgaben.
Doch was nützen die schönsten Strategien oder die ausgetüfeltsten Methoden, wenn Du als Person damit nicht klar kommst?! Oder Dir nicht die Zeit gibst, daran zu wachsen?!
Alles, was Du tust und auch wie Du es tust, solltest Du auf Dich und Deine Persönlichkeit abstimmen.
Dafür braucht es nicht nur Zeit, sondern auch Energie. Denn Persönlichkeitsentwicklung ist Arbeit und geht nicht einfach so nebenher.
Beides muss Dir zur Verfügung stehen. Es macht also Sinn, dass Du ausreichend Zeit einplanst, um Dich weiterzuentwickeln.
„Jede innere Entwicklung braucht ihre Zeit.“
Dalai Lama
Entwicklung ist immer individuell und nimmt unterschiedlich viel Zeit in Anspruch
Bei dem einen geht es ein bisschen schneller, bei dem anderen dauert es ein bisschen länger. Der eine kommt mit bestimmten Dingen gleich von Anfang an gut klar. Andere müssen Verhaltens- oder Denkweisen erst trainieren. Bei dem einen dies, bei jemand anderem jenes.
In unterschiedlicher Geschwindigkeit eben, so wie wir Menschen alle unterschiedlich sind! Und uns unterschiedliche Dinge leicht oder eben schwer fallen.
Geh Dein Tempo – mal ein bisschen schneller, mal ein bisschen langsamer – eben genauso wie Du es schaffst
Es ist besser in kleinen Zwergen-Schritten sicher und kontinuierlich voran zukommen, als in Riesen-Sprüngen davon zu eilen und Dich dabei eventuell sogar selbst zu überholen.
Zur Verdeutlichung möchte ich Dir ein kleines Gedankenspiel an die Hand geben.
Vielleicht kennst Du diese Frage: „Wie isst man einen Elefanten?“ Wenn Du noch nie die Antwort darauf gehört hast, dann halte hier mal kurz inne und finde Deine Antwort bevor Du weiter liest! Damit Du den Aha-Effekt mittbekommst.
Na, überlegt und Antwort gefunden? Dann ließ weiter.
Die Antwort ist: Einen Elefanten isst man Stück für Stück!
Und genauso gehst Du bei Deiner Lebensgestaltung voran: Schritt für Schritt.
Wenn Dir die Schritte als zu klein vorkommen, dann schreibe sie auf. Daran wirst Du gut erkennen, dass Du stetig vorankommst.
Beobachte Dich auch immer mal wieder bewusst aus der Vogelperspektive und frage Dich, ob Dein aktuelles Tempo für Dich passend ist und wie schnell Du eigentlich unterwegs bist.
Schaff Dir Deinen eigenen Tacho
Im Auto oder auf einem Fahrrad hast Du einen Tacho, der Dir genau anzeigt, mit welcher Geschwindigkeit Du fährst. Mit den Angaben auf den Verkehrsschildern kannst Du abgleichen, ob Du zu schnell unterwegs bist.
Beim Laufen ist es ähnlich, Du merkst recht schnell, wann Dir die Puste ausgeht und Du vielleicht ein wenig langsamer machen solltest. Denn was passiert, wenn einem beim Laufen die Puste ausgeht? Du bekommst Seitenstechen und schnappst nach Luft. Das tut ganz schön weh! Vor allem hindert es Dich, im gleichen Tempo weiterzulaufen, da es ein natürlicher Schutzmechanismus des Körpers ist.
Gut wäre es, wenn Du auch für Dein Leben einen solchen Tacho hättest.
Oder Dir in irgendeiner Form ein Erkennungs-System schaffst, das Dir anzeigt, ob Du zu schnell oder ob Du in dem für Dich richtigen Tempo unterwegs bist.
Am wichtigsten ist, dass Du Dich nicht selbst überholst
Wenn Du gerne und oft schnelle oder große Schritte machst, kann es dazu kommen, dass Du in irgendeiner Form „Seitenstechen“ bekommst. Bestimmt hast Du schon mal erlebt, dass sich das bei Dir in einer ganz speziellen Art und Weise zeigt.
Merk Dir aufmerksam, wie sich dieses „zu schnell“ bei Dir äußert. Damit hast Du einen guten Indikator für Deinen eigenen Tacho.
Nimm diese Hinweise wahr und ernst und höre darauf. Behältst Du stattdessen weiterhin die Siebenmeilenstiefel an, überholst Du Dich selbst und hängst Dich schließlich auch selbst ab.
Du gerätst in Situationen, die Du eben nicht mehr angemessen managen oder handhaben kannst. Dann hast Du Dich selbst überholt und bist nicht mehr bei Dir.
Denk daher immer dran: Geschwindigkeit ist relativ und am besten gehst Du in Deiner eigenen!
Auch mal langsam machen heißt nicht, dass Du stehenbleibst. Du gehst auch langsam weiterhin voran. Du wirst auch dann Herausforderungen annehmen und meistern. Du wirst immer wieder Deine Komfortzone verlassen.
Aber eben nicht gleich alles auf einmal oder in nullkommanix. Sondern in Deinem Tempo, das Du für Dich herausfindest.
Mal gehst Du langsam und merkst, dass Du jetzt mal wieder ein bisschen Gas geben kannst. Mal bist Du eine Weile richtig schnell unterwegs und merkst, dass es jetzt wohl angebracht ist ein bisschen langsamer zu machen.
Ich wünsche Dir, dass Du häufig in dem Tempo unterwegs bist, in dem Du angenehm vorankommst, ohne dass Dir die Puste ausgeht.
Deine Dagmar Ruth