Neujahrsvorsätze taugen nichts! Lass sie am besten gleich bleiben.

Deine gesteckten Ziele kannst und wirst Du nur erreichen, wenn Du das auch willst. Klingt logisch. oder?!

Die Realität sieht aber oft anders aus…

Ziele werden häufig nicht deshalb festgelegt, weil sie sich aus dem Vorhaben heraus ergeben oder weil der Wunsch, dieses Ziel zu erreichen, aus dem tiefsten Innersten kommt.

Sondern vielfach einfach mal so…

  • Weil es eben Gang und gebe ist.
  • Weil mal wieder ein Jahreswechsel ansteht.
  • Weil jemand anderes einen dazu aufgefordert hat.
  • Weil der Aufruf es zu tun auf irgendeine Weise von außen kommt.

Dich an einem vorgegebenen Zeitpunkt oder jemand anderem zu orientieren passiert viel schneller als Du denkst. Allerdings ist dieses Vorgehen nicht nur sinnlos, es kann Dir sogar richtig schaden! Und auf längere Sicht verhindern, dass Dir Deine Vorhaben gelingen.

Alle Zielerreichungs-Techniken der Welt können Dir nicht weiterhelfen, wenn Du Dir nicht das vornimmst, was Du willst!

Und zwar das, was Du wirklich aus Dir heraus willst. Achte also darauf, dass Deine Ziele Deinen Wünschen entsprechen.

Es macht keinen Sinn, dass Du Deine Ziele zu einem bestimmten Datum – wie zum Beispiel zum Jahreswechsel – festlegst nur “weil alle es so machen”. Noch “schlimmer” ist es, wenn Du Dir ein Ziel steckst, das andere Dir als erstrebenswert suggerieren.

Was ich damit meine, erläutere ich Dir anhand des von mir so benannten “Fitness-Studio-Phänomens”. Ließ weiter, wenn Du wissen willst, wie Du dieser Falle entgehst und stattdessen sinnvolle Ziele findest, die Dich in Deinem Leben wirklich weiter bringen.

Das Fitness-Studio-Phänomen

Warst Du schon mal im Januar oder Februar in einem Fitness-Studio? Weißt Du wie es da zugeht?

Die Umkleidekabinen vor den Kursen sind voll. Die Schlage vor den Kursräumen beginnt sich spätestens eine viertel Stunde vor Kursbeginn zu bilden, mit der Absicht den möglichst besten Platz zu ergattern, da man ja weiß, dass es voll wird. Laufbänder und Fahrräder sind meist besetzt und an den Hanteln wird gerne mal das ein oder andere Kilo mehr drauf gelegt, man hat ja dieses Jahr so viel vor.

Warst Du auch schon mal im März, April oder noch später im Jahr im Fitness-Studio?

Weißt Du wie es dann dort aussieht? Alles wieder auf normal. Kein Gedränge in der Umkleide, genügend Platz für die Matten im Kurs, freie Wahl des Fitnessgerätes.

Warum ist das wohl so?

Neujahrsvorsätze (-Ziele) taugen nichts! Lass sie am besten gleich bleiben.

Schuld daran sind die guten alten Neujahrs-Vorsätze. Schnell mal zur Jahreswende überlegt, vielleicht weil es gerade so nett in der Runde beim Bleigießen ist und weil Dich Deine Tischnachbarin gefragt hat, ob Du nicht auch Lust auf xy hättest oder nicht auch schon lange mal abc machen wolltest.

Dabei kommt fast immer dasselbe heraus: Im nächsten Jahr lebe ich gesünder, mache mehr Sport, höre mit dem Rauchen auf, bringe endlich meine Finanzen in Ordnung etc. pp.

Sicher kennst Du das auch von Dir. Ich denke, jeder Mensch hat sich schon mal solche Neujahrs-Vorsätze gemacht. Um dann auch zu erleben, dass die meisten davon nicht lange durchzuhalten sind.

“Auf Kommando” gefasst Vorhaben entbehren jeglicher Grundlage

Dass so viele Neujahrsvorsätze den schnellen Januar- oder Februar-Tod sterben liegt daran, dass sie einer wirklichen Grundlage entbehren und stattdessen aus der Laune heraus geboren werden.

In vielfältiger Weise wird am Ende des Jahres, mal mehr, mal weniger sanft darauf hingewiesen, sich doch bitte schön Ziele für das nächste Jahr zu stecken. “Schließlich ist ja Jahreswechsel und ohne geht es nicht, das wissen wir alle…”

Das führt dazu, dass Du Dir (irgendwelche) Ziele vornimmst, weil andere auch diese Idee hatten und Du es für einen Moment (rund um den Jahreswechsel) auch ganz attraktiv findest.

Sie entstehen, weil man das halt so macht, nicht zwangsläufig weil Du es so willst. Der Flut der Aufforderungen kann man häufig gar nicht entgehen und nimmt sich deshalb zum kalendarischen Jahresende eben was vor für das nächste Jahr. Ganz nach dem (ziemlich wirkungslosen) Motto: Ok, zwischen den Jahren hab ich ein bisschen Luft, dann setz ich mich halt mal hin und mach das auch. Muss ja schließlich einen Plan fürs nächste Jahr haben….

Daraufhin wird fleißig geplant und zu Beginn vermutlich auch fleißig umgesetzt.

Bei den meisten sieht es allerdings im Februar, spätestens März genauso aus wie in den oben beschriebenen Fitness-Studios. Alles wieder beim alten! Die guten Vorsätze sind vergessen, alte Routinen haben sich eingeschlichen. Die Motivation ist dahin.

Für Deine wirklich ernst gemeinten Vorhaben wird das richtig gefährlich

Das wirklich fatale an dieser Vorgehensweise ist nicht, dass Du Deine Ziele vielleicht nicht erreichst.

Das wirklich fatale daran: Du verlierst das Vertrauen in Dich selbst

Schleichend und unbemerkt, aber immer öfter und stärker beginnst Du zu denken, es läge an Dir, dass Du Deine Ziele nicht erreichstDass Du nicht genug eisernen Willen oder Durchhaltevermögen hättest.

Damit baut sich in Dir ein nagender Zweifel auf, der es Dir von Mal zu Mal schwerer macht, motiviert zu bleiben. Du wirst es immer weniger schaffen, wirklich an Dich und Dein Vorhaben zu glauben, zuversichtlich zu bleiben und es wieder aufs neue zu versuchen, wenn es nicht gleich beim ersten Mal hingehauen hat (was es, by the way, fast nie tut…).

Wie Du der Fitness-Studio-Falle entgehst und sinnvolle Ziele für Deine Weiterentwicklung findest

#1 zu allererst

Indem Du Dir klar machst, dass Dich nicht der 31. Dezember dazu “auffordert” Dir Gedanken über Deine Vorhaben zu machen.

Sondern indem Du Rückschau und Reflexion als festen und regelmäßig wiederkehrenden Bestandteil der Arbeit an Deinen Vorhaben akzeptierst. Macht Dir klar und akzeptiere das auch so: Das ist Teil Deiner Arbeit, um gezielt voranzukommen.

Dazu gehört auch, Dir immer rechtzeitig zu  überlegen, wann Du welche Aufgabe mit Ruhe und Abstand vom Alltagsgeschäft erledigst.

Für einen jährlichen Rückblick schlage ich Dir den Übergang vom Herbst in den Winter vor. Es ist die beste Zeit, um Dich mit Deinen Jahreszielen auseinander zu setzen. Probiere es doch mal aus!

# 2 zum zweiten

Indem Du Deine Vorhaben mit wirklichen, echten, emotionalen und Dich motivierenden Gründen unterfütterst. Statt an schnell getroffenen Überlegungen hängenzubleiben.

Wenn Du ein Ziel festlegst, dann frag Dich immer (!!!) warum Du es erreichen willst.

Schreib mindestens 6 – 8 richtig gute Gründe auf!

Die Frage nach dem Warum wird Dir ganz wichtige Erkenntnisse bringen, die Dir enorm weiter helfen.

Noch wirkungsvoller ist es, wenn Du Antworten auf ein “wozu” findest. Schreibe Dir beispielsweise Deine Ziele für die nächsten 12 Monate auf. Danach schreibst Du auf, wozu Du diese Ziele erreichen willst.

Wünsche werden erst durch gute Gründe zu Zielen

Es gibt drei unterschiedliche Szenarien, die dabei herauskommen können.

Variante 1)  Du findest keine Gründe

Dir fallen partout keine Gründe ein. Du kannst noch so lange überlegen, die Liste Deiner Gründe will einfach nicht voll werden.

Die paar mickrigen Gründe, die Du aufgeschrieben hast, sind alles andere als begeisternd. Es sind eher Gedanken wie „eigentlich sollte ich“ oder „ich müsste doch mal endlich“.

Diese Ziele kannst Du getrost von Deiner Liste streichen! Du wirst sie eh nicht erreichen!

Verabschiede Dich lieber gleich davon und erspare Dir den Frust. Ziele, die nicht emotional unterfüttert sind, sind nicht Deine Ziele. Sie sind es von Anfang an nicht wert, angegangen zu werden, geschweige denn aussichtsreich verwirklicht zu werden.

Variante 2) Du findest Gründe, die sich ganz gut anhören und auch ok anfühlen.

Du überlegst und grübelst ein bisschen und findest tatsächlich 5 bis 8 gute und emotionale Gründe, warum Du dieses Ziel erreichen willst.

Mit dieser Unterfütterung bist Du motiviert und kannst Deine Anstrengungen besser durchhalten.

Immer wenn es schwierig wird, und das wird es über kurz oder lang ganz sicher, werden Dich diese Gründe daran erinnern, was Du eigentlich willst. Sie geben Dir Kraft weiterzumachen, es anzugehen und die Dinge umzusetzen. 

Variante 3) Du findest für ein Ziel, für das Du keinen rationalen Grund hast, unglaublich viele emotionale Gründe.

Du kannst gar nicht aufhören zu schreiben. Die Liste wächst und wächst.

Dieses Ziel solltest Du unbedingt im Auge behalten, es gibt Dir einen deutlichen Hinweis darauf, was Du wirklich im Leben willst.

Du kannst aus ihm ein eine wunderbare Vision entwickeln, mit der Du Dein Leben nach Deinen Vorstellungen gestaltest.

Leg am besten gleich los, indem Du Dir einen festen Termin in Deinem Kalender notierst, an dem Du Dich in Ruhe und mit Freude Deiner Zielsetzung widmest.

Und lass das bitte nicht den 31. Dezember oder 1. Januar sein 😉
Deine Dagmar Ruth

Wie schön, dass Du meinen Blogartikel bis zu Ende gelesen hast. Das freut mich sehr.

Derzeit pausiere ich mein Business als Coach & Beraterin und widme mich meinem Herzensprojekt: Freiraum-Pfade