Wann ist genug genug? Fragst Du Dich das manchmal? Wann habe ich endlich genug von diesem oder jenem getan? Wann genug gesagt, geliebt, gelesen, gehört ge….was auch immer?
Wir leben in einer schnellen und sehr fordernden, vielfach auf Perfektion ausgerichteten Welt. Einer Welt die vieles, manchmal alles von uns fordert und in der genau das zunehmend glorifiziert wurde und wird.
- In einer Welt, in der nur “höher, schneller, weiter” zu zählen scheint.
- In einer Welt, in der Sportler fast nur noch für ihren ersten Platz gefeiert oder sogar ausschließlich an ihren Rekorden gemessen werden.
- In einer Welt, in der jede dritte TV-Sendung mit “der/die/das perfekte ..” beginnt.
- In einer Welt, in der die Worte “burn out” häufig mit dem Unterton der Anerkennung, fast Auszeichnung gesagt werden.
- In einer Welt, in der online nicht wirklich die Inhalte zählen, sondern die reine Menge an likes, follower, klicks….
- In einer Welt, in der Schauspiele dafür beklatscht werden, wie viele Preise sie gewonnen haben.
Die gute Nachricht: Die Antwort auf die Frage “Wann ist genug genug?” liegt ganz allein bei Dir.
Wie schön das doch ist! Du darfst es Dir aussuchen! Du darfst es festlegen! Du bist Gestalter oder Gestalterin Deines Lebens und kannst die Grenzen ziehen. Oder sie so weit ausdehnen, wie Du es magst. Du kannst bestimmen wann genug genug ist und wann Du noch mehr geben willst.
Im positiven Sinne kann man sagen: “the sky is the limit!“ 🙂
Es kann die Ehre dieser Welt
Dir keine Ehre geben,
Was dich in Wahrheit hebt und hält,
Muß in dir selber leben.Wenn’s deinem Innersten gebricht
An echtem Stolzes Stütze,
Ob dann die Welt dir Beifall spricht,
Ist all dir wenig nütze.Das flücht’ge Lob, des Tages Ruhm
Theodor Fontane
Magst du dem Eitlen gönnen;
Das aber sei dein Heiligtum:
Vor dir bestehen können.
Die schlechte Nachricht: Die Antwort auf die Frage “Wann ist genug genug?” liegt ganz allein bei Dir.
Es ist häufig unglaublich schwer festzulegen, wann es denn nun wirklich genug ist! Es gibt keine verbindlichen Regeln, keine Vorgaben, keine allgemein gültigen Regeln an denen Du Dich orientieren könntest, die Dir helfen könnten einen sich gut anfühlenden und sicheren Schlußstrich zu ziehen.
Woran solltest Du Dich also orientieren?
Was gibt Dir die wichtigen Hinweise, wann es genug ist? Dann, wenn Du nicht mehr willst? Erst dann, wenn Du nicht mehr kannst? Dann wenn die Nachbarn, Deine Familie, Dein Chef, Deine Kollegen sagen, dass es nun genug ist.
Oder ist es selbst dann immer noch nicht genug, denn unterschwellig kommt eine andere Botschaft bei Dir an? Eine, die Dir suggeriert, es ist eben doch noch nicht genug.
Vielleicht weil die Botschaft tatsächlich unterschwellig sagt: “Nee, ist noch nicht genug!” Vielleicht aber ist die Botschaft keineswegs suggestiv, sondern lediglich Deine Reaktion darauf, denn Du hast in Deinem Leben schlichtweg gelernt, dass es nie genug ist was Du tust.
Was damit machen? Wie damit umgehen?
Es gibt keine Erfolgsformel dafür. Weil es auch kein einheitliches “genug” gibt. Die Grenze ist absolut individuell und daher auch individuell festzulegen. Das erfordert Selbstreflektion, Mut und Kraft. Nicht einfach das zu leisten.
Was helfen kann: Mehr von dem zu tun, was Du wirklich willst und liebst.
Meine Yoga-Lehrerin gibt uns hin und wieder ein sehr schönes Mantra (Zitat) mit auf den Weg:
„Wir sollten viel öfter von ganzem Herzen etwas tun,
Jochen Marris
das kein Ziel verfolgt, keine Eile hat und sich nicht lohnen muss.“
Warum sollten wir das tun?
Warum sollten wir viel öfter von ganzen Herzen etwas tun, das kein Ziel verfolgt, keine Eile hat und sich nicht lohnen muss?
- Weil es Spaß macht und Dein Herz erfreut!
- Weil es ein wunderbarer Weg ist, aus dem “ich muss noch” auszusteigen.
- Weil es Freude bringt, entspannt und den Kopf entlastet.
- Weil Du auf angenehme Weise dem Perfektionismus die kalte Schulter zeigen kannst.
- Weil Du Kraft schöpfen kannst, für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
- Weil “genug” weder eine Meßskala hat noch objektiv bewertet werden kann.
- Weil in der Muße das Potenzial für große Kreativität liegt.
Wenn Du weitere Gründe kennst, ergänze diese doch sehr gern als Kommentar unter diesem Artikel. Oder lass es sein, wenn Dir nicht danach ist und Du schon genug getan hast! 😉
Deine Dagmar Ruth
P.S.: Falls Du noch etwas weiterlesen möchtest, findest Du weitere Gedanken und Anregungen, die in diese Richtung gehen in meinem Blogartikel “erfolgreich sein: Eine minimalistische Anleitung”.