Hin und wieder „nichts tun“ bringt Dich in Deinen Vorhaben richtig voran! Glaubst Du nicht? Ist aber so. Wirklich erfolgreiche Menschen wissen das ganz genau und setzen es bewusst ein.
Egal wie Deine aktuelle Situation aussieht, wichtig ist, dass Du regelmäßig darauf achtest, ob Du noch auf dem für Dich (!) richtigen Weg bist und gezielt die Weichen für die Zukunft stellst.
Auch dann, wenn es recht gut läuft. Erst recht, wenn es für Dich noch nicht so richtig gut läuft und Du noch Schwierigkeiten hast, in Schwung zu kommen.
Denn selbst wenn alles glatt läuft, die Welt um Dich herum wandelt sich und es ist angebracht, darauf zu reagieren bzw. das mit einzubeziehen. Mal abgesehen davon, dass immer dasselbe machen doch auch irgendwann langweilig wird, oder?!
Wie kannst Du vorgehen?
Plane regelmäßig Zeiten ein, in denen Du nichts tust! 😉
Was nicht bedeutet, untätig rumzusitzen, weil Dir nichts einfällt, was Du tun könntest oder weil Du unfähig bist etwas zu tun? Das bringt nichts und frustriert nur…
Sondern indem Du ganz bewusst raus aus Deinem Alltagsleben gehst.
Komm zur Ruhe und schalte alle Ablenkungen aus. Begib Dich in den Zustand des Seins. Lass Deine Gedanken zur Ruhe kommen.
Vielleicht hilft Dir dieser Text weiter, um zu verstehen, was damit gemeint ist.
Über das Nichtstun – wu wei
„Nichtstun“ in einem Zustand intensiver Gegenwärtigkeit ist ein machtvoller Heiler und Wandler von Situationen und Menschen. Im Taoismus gibt es den Ausdruck „wu wei“, gewöhnlich mit „Tun im Nichtstun“ oder „Stillsitzen und nichts tun“ übersetzt. Im alten China wurde diese Fähigkeit als eine der höchsten Tugenden angesehen. Sie unterscheidet sich grundlegend von der Untätigkeit, die ein normaler Zustand im Bewusstsein – oder eher Unbewusstsein – hervorbringt und die auf Angst, Faulheit oder auf der Unfähigkeit gründet, sich zu entscheiden. Das wahre Nichtstun entsteht aus innerer Widerstandslosigkeit und intensiver Wachheit.
Eckhart Tolle
Der Text stammt aus dem Buch „Jetzt! Die Kraft der Gegenwart“ von Eckhart Tolle.
Wie schaffst Du die richtigen Umstände fürs Nichtstun?
Eine gute Methode dafür ist Dich in Meditation zu üben.
Das musst Du aber nicht unbedingt. Du kannst Dir auch einfach vornehmen, einmal am Tag oder mehrmals in der Woche für 5, 10 oder 15 Minuten gar nichts zu tun.
Oder Dir für ein paar Tage eine Auszeit nehmen, dort wo es Dir gut geht, wo Du Dich wohl fühlst, mit den Aktivitäten die Du gerne machst und die Dich ganz im Augenblick sein lassen. Das kann auch ein Wochenende mit Freunden sein, in denen ihr einem gemeinsamen Hobby nachgeht.
Egal was es ist, es sollte für Dich keine Anstrengung oder Herausforderung sein, es sollte mit keinem zu erreichenden Ziel verbunden sein und es sollte Dir ganz einfach und leicht fallen.
Damit Du einfach sein kannst. Und vor allem Dein Kopf aufhört Gedanken zu wälzen.
Was passiert, wenn Du nichts tust und wie Dir das weiter hilft!
Deine Gedanken kommen zu Ruhe. Sie hören auf, sich um immer dieselben Dinge zu drehen. Dein Kopf hört auf, Deine Gedanken und Gefühle zu zensieren und abzublocken.
Dein Un-Bewusstes (bzw.) Deine Intuition (aus dem Bauch heraus) hat die Chance zu Dir durchzukommen und Dir zu sagen, was für Dich wirklich wichtig ist, welchen Weg Du einschlagen solltest, weil es Dein Weg ist.
Du bekommst Abstand und kannst neu priorisieren. Du kannst den engen Fokus, der für Deine Vorhaben wichtig ist, weiten und aus den Denkschliefen aussteigen. Du kannst den Blick vom Althergebrachten lösen und Dich und die Dinge aus der Distanz betrachten.
All das lässt neue Ideen und Möglichkeiten entstehen, die im alltäglichen Trubel und im „Machen-Modus“ nicht zu Dir durchdringen können.
„Häufig funktioniert unsere Kopfsteuerung wie das Zentralkomitee eines totalitären Staates, der nur solche Informationen durchsickern lässt, die ihn konsolidieren.“
Christiane Singer
Hilfreich ist das vor allem deshalb, weil es DEINE Gedanken und Gefühle sind, Nur sie können Dir den richtigen Weg weise. Wohingegen die „sollte-müsste-andere-machen-es-so“-Gedanken, Dich nur bedingt weiter bringen.
Unabdingbar ist Nichtstun übrigens, wenn Du eine wirklich kraftvolle Vision entwerfen willst.
Die sollte (darf) nämlich keinesfalls aus Deinem Kopf kommen sondern ausschließlich Deinem Bauchgefühl entsprechen. Damit Du mit ihr wirklich in Einklang bist und sie verfolgen und umsetzen kannst. („Kopfgeburt“-Visionen sind das in der Regel nicht.)
Wirkliches Nichtstun muss geübt werden.
Wenn Du neu damit beginnst, Dich im Nichtstun zu üben, erwarte nicht zu viel von Dir. Nichtstun muss geübt werden, das ist für uns Menschen gar nicht so einfach. Denn es bedeutet auch, dass wir die Gedanken einfach sein und ziehen lassen und nicht daran festhalten.
Da wir es gewöhnt bzw. darauf getrimmt sind, möglichst immer etwas zu tun, kann sich dieser Zustand ziemlich komisch, ungewohnt und auch unangenehm anfühlen.
Wie schwierig das „Nichtstun“ für uns Menschen sein kann, hat eindrücklich ein psychologisches Experiment gezeigt: Viele Menschen geben sich lieber Elektroschocks als nichts zu tun. Die Studie zeigt, dass 2/3 aller Männer und 1/4 aller Frauen den Schmerz durch die Elektrizität dem Nichtstun vorziehen.
Warum wir allerdings so große Schwierigkeiten haben, mit unseren Gedanken allein zu sein, können die Forscher noch nicht erklären. Sie vermuten lediglich, dass Menschen ständig den Drang verspüren, etwas zu tun haben zu müssen.
Sieh´ Dein Nichtstun daher zu Beginn wie ein Training und erwarte nicht gleich zu viel von Dir. Einen Marathon kannst Du auch nicht von heute auf morgen laufen. Genauso muss auch der Geist erst trainiert werden.
Es lohnt sich aber auf jeden Fall!
Die Ergebnisse, die Dir das Nichtstun bringen, sind unglaublich erhellend und ermöglichen Dir ein Leben noch stärker im Einklang mit Dir selbst.
Sei gegrüßt!
Deine Dagmar Ruth